Wieder hat sich Sr. Carlos gleich bereit erklärt, auch diesen Kurs durchzuführen. Nach einer kurzen theoretischen Auffrischung wurde der praktische Teil ausführlichst wiederholt. Ob es nun darum geht, einen Arm zu schienen, einen Verletzten zu transportieren, die lebenswichtigen Funktionen zu überprüfen, blutstillende Maßnahmen zu ergreifen, in die stabile Seitenlage zu bringen, ein ausgekugeltes Gelenk einzurenken und zu stabilisieren, oder im Notfall die Ruhe zu bewahren, bis professionelle Hilfe eintrifft, oder einem Verletzten hilfreich zur Seite zu stehen und bedrohliche Situationen wie Schockzustände erkennen zu können, oder…. die Grundlagen sind da und werden hoffentlich im Ernstfall nicht vergessen.
Normalerweise läuft es hier nämlich ganz anders, wenn etwas passiert. Statt besonnen Hilfe zu leisten wird der Verletzte erst mal liegengelassen und furchtbar geschrien, dass alle wissen, dass etwas passiert ist und alle hinrennen können. Wenn Blut fließt, ist noch mehr Geschrei und dazu wird gleich laut gerufen/gejammert, dass der Verletzte schon im Sterben läge. Danach muss natürlich ein Auto angehalten werden, welches den Verletzten (schon vermutet Toten) ins Krankenhaus bringt und so ist viel Zeit vergangen, ohne dass wirklich Hilfe geleistet wurde.
Sollte es sich z.b. um eine Kopfwunde bedingt durch Steine schmeißen im Streit handeln wird schlussendlich ein riesiger Stoffturban um den Kopf gedreht, statt einfach die Wunde mit dem Finger/Hand abzudrücken.
Da unsere Jugendlichen bei den langen Läufen auf der Straße unterwegs sind und hier die Aluguerfahrer manchmal wie die Irren überholen, können durchaus Unfälle passieren. Auch auf unserem Trainingsfeld (ein Erdplatz mit vielen Steinen) kommt es immer mal wieder zum Umknicken oder hinfallen und die Monitoren können nun hilfreich zur Seite stehen. Und nicht zuletzt bei den kleinen und größeren häuslichen Unfällen hoffen wir, dass durch die erweiterte Handlungsfähigkeit die Hilfe nun schneller und adäquater erfolgen kann.